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„Der Austausch mit meiner Tochter hat mir das Gefühl gegeben, dass es normal weitergehen kann“

BIOTRONIK-Mitarbeitende erzählen von ihren Erfahrungen als Angehörige von HerzpatientInnen

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Wenn Menschen Herzprobleme entwickeln und sogar ein Implantat benötigen, um das Herz wieder in den richtigen Rhythmus zu bringen, stellt dies häufig auch ihre Familie vor neue Herausforderungen. Wie Angehörige HerzpatientInnen am besten unterstützen können, erzählen Heide Hestermann und Matthew Monk. Sie kennen BIOTRONIK nicht nur aus Mitarbeiterperspektive, sondern haben selbst Familienmitglieder, die ein BIOTRONIK-Implantat tragen.

Als der damals 82-jährige Peter Hestermann Ende August 2015 in der Bonner Nordstadt den Sportpark Nord betritt, um das Deutsche Sportabzeichen zu erlangen, weiß er was er tut. 1951 hat er seine Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination erstmals unter Beweis gestellt. Seit 1966 hat er das Sportabzeichen in jedem Jahr erfolgreich in Gold verteidigt. Über mehrere Tage verteilt wird er nun 3.000 Meter Ausdauerlaufen, 30 Meter sprinten, seine Kraft beim Schleuderball und Standweitsprung demonstrieren und 200 Meter Schwimmen. Doch zum ersten Mal trägt er dabei einen Herzschrittmacher in der Brust.

Dass sein Herz viel zu langsam schlägt, war durch Zufall entdeckt worden. „Ich hatte mein Leben lang keine Herzprobleme, habe immer viel Sport gemacht“, erinnert sich Hestermann. Sinusbradykardie lautet die Diagnose infolge eines routinemäßig angeordneten 24-Stunden-EKGs beim Hausarzt. Auf unter 30 Schläge fällt der Puls in der Nacht. Da der Arzt befürchtet, dass Hestermann unter anderem beim Autofahren ohnmächtig werden könnte, wird ihm am 19. Februar 2015 im Bonner Marienhospital ein Etrinsa-8-Zweikammergerät von BIOTRONIK eingesetzt.

 

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Peter H.

Im Gespräch mit dem Arzt habe ich natürlich erwähnt, dass ich ein Gerät von BIOTRONIK möchte.

Peter Hestermann, ambitionierter Sportler und Herzschrittmacher-Patient

Ein Herzimplantat wirft bei PatientInnen zunächst viele Fragen auf

Just in der Woche, in der Hestermann zur OP ins Krankenhaus muss, beginnt seine Tochter bei BIOTRONIK in Berlin zu arbeiten. „Im Gespräch mit dem Arzt habe ich deshalb natürlich erwähnt, dass ich ein Gerät von BIOTRONIK möchte“, so Peter Hestermann. Darüber freuen sich nicht zuletzt die neuen Kollegen, erinnert sich Heide Hestermann, Scientific Communications Managerin. Noch heute muss sie lachen: Ein Kollege habe ihr empfohlen, sich die Implantation bei ihrem Vater zu Schulungszwecken doch gleich mit anzuschauen. Das geht ihr zwar ein Stück zu weit, aber im Hintergrund kann sie ihren Vater als Ansprechpartnerin begleiten und Fragen zur Funktionsweise des Herzschrittmachers beantworten. „Anfangs hatte ich viele Fragen, ob ich weiter Sport treiben kann, in die Sauna darf. Der Austausch mit meiner Tochter und dem Arzt hat mir aber das Gefühl gegeben, dass es normal weitergehen kann“, so Peter Hestermann.

Wie wichtig die Begleitung durch die Angehörigen sein kann, bestätigt auch Matthew Monk, der fast zehn Jahre bei BIOTRONIK in Großbritannien als Senior Business Development Manager arbeitete, bevor er kürzlich zu einem Herzklappenhersteller wechselte. Als seinem Schwiegervater ein Herzschrittmacher eingesetzt wird, ist dieser zunächst sehr verunsichert. „Er hatte große Bedenken, weil er nicht wirklich verstand, warum er das Implantat brauchte“, erklärt Monk. Bei Antony „Tony“ Etheridge, der vor einigen Jahren an Krebs erkrankte, traten vermutlich als Nebenwirkung der Chemotherapie Herzprobleme auf. Diese äußerten sich bei dem ehemaligen Buchhalter, der in seinem Ruhestand zunächst nach Zypern ausgewandert war und dort eine Bar eröffnete hatte, in Form von Synkopen. Einige Male wird er morgens einfach ohnmächtig. Da sich eine medikamentöse Behandlung des zu langsamen Herzschlags als schwierig erwies, rät man ihm zu einem Schrittmacher.

 

 

Angehörige können ein Gefühl der Sicherheit vermitteln – ebenso wie Remote Monitoring

Im September 2019 wird dem Briten am Royal United Hospital in Bath, im Süden Englands, ein Enitra 8 DR-T-Herzschrittmacher implantiert – für seinen Schwiegersohn eine bekannte Adresse. Denn bevor er in die Medizintechnikbranche wechselte, war Matthew Monk dort selbst als Herzphysiologe beschäftigt. Für ihn lagen die Vorteile eines BIOTRONIK-Geräts für seinen Schwiegervater auf der Hand – insbesondere die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Implantate sprächen für sich, meint Monk. Aber auch die telemedizinische Monitoring-Funktion: Als Krebspatient sei sein Schwiegervater ein Hochrisikopatient gewesen. Jeder Krankenhausbesuch, den man durch das Home Monitoring während der Corona-Pandemie habe verhindern können, sei für die Familie ein Segen gewesen. Ins Krankenhaus habe er nur gemusst, wenn die Einstellungen des Herzschrittmachers angepasst wurden, „aber es war gut zu wissen, dass die Klinik durch die Fernbetreuung herausfinden konnte, ob dies überhaupt notwendig war“, so Tony Etheridge.

 

Was können Angehörige tun, um HerzpatientInnen zu begleiten?

Heide Hestermann und Matthew Monk haben natürlich einen Vorteil: Sie sind ExpertInnen für Implantate und können ihren Familien mit fachkundigem Rat zur Seite stehen. Doch was raten sie anderen Angehörigen? Beide betonen, dass es oft kleine, aber wichtige Dinge wie aufmerksames Zuhören oder das gemeinsame Suchen nach Informationen zur Krankheit oder zu Patienten-Selbsthilfegruppen seien. „Meine Eltern sind nicht im Internet unterwegs, also haben wir gemeinsam Videos zu Bradykardie und zur Funktionsweise eines Herzschrittmachers auf YouTube angesehen“, erläutert Heide Hestermann. Und Matthew Monk ergänzt: „Ich habe Tony immer wieder ermutigt und ihm versichert, dass es in Ordnung ist, sich bei Nachfragen oder Schwierigkeiten mit dem Implantat immer wieder an das Krankenhaus zu wenden.“

 

„Es hat mich ein bisschen stolzer auf BIOTRONIK gemacht“

Hat die Tatsache, dass ihre Angehörigen ein BIOTRONIK-Implantat tragen, ihren Blick auf ihren Job verändert? „Eigentlich nicht,“ sagt Matthew Monk. „Es hat mich aber ein bisschen stolzer auf BIOTRONIK gemacht.“ In Gesprächen mit Krankenhäusern erwähnte er oft, dass sein Schwiegervater auch einen BIOTRONIK-Herzschrittmacher trage. „Ich habe nicht einfach ein Produkt verkauft, sondern glaube aus tiefstem Herzen bis heute an die Lösungen von BIOTRONIK.”

Für Heide Hestermann hat die persönliche Erfahrung dafür gesorgt, dass sie in ihrem Berufsalltag immer direkt vor Augen habe, wer die PatientInnen sein könnten, die BIOTRONIKs Produkte und Therapielösungen nutzen. Ihr sei beispielsweise heute noch viel klarer als früher, dass Home Monitoring weit mehr als „einfach eine Funktionalität“ sei und dass BIOTRONIK alle Produkte, Services und Informationsangebote auch auf die Nutzerfreundlichkeit und Verständlichkeit für PatientInnen überprüfen müsse.

Auch wenn sich Peter Hestermann und Tony Etheridge regelmäßig ärztlich untersuchen lassen müssen, haben sie sich an ihre Herzschrittmacher als treue Begleiter gewöhnt – ebenso wie ihre Familienangehörigen, die ihnen geduldig, unterstützend und mit offenem Ohr zur Seite stehen. Peter Hestermann konnte nach seiner Schrittmacherimplantation 2015 rasch wieder seinen geliebten Sport aufnehmen – und hat das Sportabzeichen seitdem in jedem Jahr neu in Gold abgelegt.