Soziale Verantwortung

Das Hilfswerk „Die Arche“ engagiert sich für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland. Seit 2000 gibt es „Die Arche“ auch in Berlin-Hellersdorf in einem ehemaligen Schulgebäude. Täglich werden dort bis zu 360 Kinder und Teenager im Alter von zwei bis 18 Jahren betreut. Sie erhalten täglich kostenlos eine vollwertige, warme Mahlzeit, Hausaufgabenhilfe sowie sinnvolle Freizeitbeschäftigungen mit Sport und Musik. BIOTRONIK unterstützt „Die Arche“ mit finanzieller Unterstützung, und die Mitarbeitenden helfen vor Ort beim alljährlichen Sommerfest und den Weihnachtsaktionen. Gemeinsam arbeiten wir daran, positive Veränderungen in unserer Stadt zu bewirken. 

In einer lebensbedrohlichen Situation wurde dem südafrikanischen Landwirt Faan Botha 2013 ein gespendeter BIOTRONIK-Schrittmacher implantiert, der sein Leben grundlegend veränderte. Inspiriert von dieser Erfahrung gründete er die „Revived Pulse Foundation“, die mit Unterstützung von BIOTRONIK Südafrika nun jährlich etwa 10 bis 20 lebensrettende Implantate an Patienten ohne Krankenversicherungsschutz vergibt. Wir planen, die Zahl der gespendeten Implantate schrittweise zu erhöhen. 

Jedes Jahr nimmt das BIOTRONIK-Team in Portland (Oregon, USA) mit ganzem Herzen am jährlichen „Heart and Stroke Walk“ der American Heart Association teil. Die Teilnahme am Lauf ist eine dynamische Teamleistung, die darauf abzielt, das Bewusstsein für den Kampf gegen Herzkrankheiten und Schlaganfälle zu schärfen und gleichzeitig Spendengelder zu sammeln, die dazu beitragen, Leben zu retten. 

In den Industrienationen sind Herz-Kreislauf-Krankheiten die häufigsten Todesursache im Erwachsenenalter, hierbei vor allem die koronare Herzkrankheit (KHK). Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit der koronaren Herzkrankheit stark an. Weltweit sind ca. 126 Millionen Menschen betroffen. Schlaganfälle, Herzinfarkte, Herzinsuffizienz und innere Blutungen sind einige der häufigsten Komplikationen der KHK. Um diesen Ereignissen vorzubeugen, arbeiten Experten im EU-geförderten Projekt TIMELY daran, die Prognose und Sekundärprävention mittels Künstlicher Intelligenz (KI) zu verbessern.  

„Gerade nach einem Herzinfarkt ist es essentiell, nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen, sondern bewusst seinen Lebensstil zu verändern hin zu mehr Bewegung und einer gesünderen Ernährung. Doch ohne Begleitung fällt dies vielen Patienten schwer, nach der Reha fehlt es ihnen an Motivation und auch an Struktur. Genau hier möchten wir mit TIMELY ansetzen und die Patienten mit einer digitalen intelligenten Lösung dabei unterstützen, zurück ins Leben zu finden und den eigenen Gesundheitszustand zu verbessern“, so Roberto Belke, Geschäftsführer von BIOTRONIK Deutschland. 

Mit dem TIMELY-Projekt sollen KHK-Patienten nach der Reha in ihrem häuslichen Umfeld individuell begleitet werden. BIOTRONIK unterstützt diesen Prozess durch die Entwicklung einer IT-gestützten Plattform gemeinsam mit SEMDATEX und 11 weiteren Partnern. Sowohl Patienten als auch Therapeuten und Ärzte haben dadurch jederzeit Zugriff auf alle relevanten Gesundheitsdaten.

Implantierbare kardiovaskuläre Medizinprodukte gehören zu den fortschrittlichsten, lebenserhaltenden Technologien, die in großem Umfang eingesetzt werden. Ihre Entwicklung bleibt jedoch eine große Herausforderung. Computergestützte (In-silico-)Methoden zur Entwicklung und Validierung dieser Produkte können dazu beitragen, ihre Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit zu verbessern und gleichzeitig die Zeit bis zur Markteinführung zu verkürzen. In-silico-Methoden könnten den Zugang zur Behandlung vereinfachen und die Notwendigkeit von In-vivo-Studien, wie Tierstudien und klinischen Studien, minimieren.  

Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts SIMCor werden BIOTRONIK und elf Partner aus acht EU-Ländern eine gemeinsame und offene digitale Forschungs- und Entwicklungsplattform aufbauen, um das Design und die Validierung von Geräten entlang des gesamten Forschungs- und Entwicklungspfads zu unterstützen – von In-silico-Modellierung und -Simulation bis hin zu virtuellen Tierversuchen und klinischen Studien. Zu diesem Zweck werden Computermodelle des Herzens und der Blutgefäße sowie der Implantate entwickelt, um die Passgenauigkeit des Geräts, die Interaktion zwischen Gerät und Gefäß und die Auswirkungen auf den Blutfluss zu untersuchen. 

Im Rahmen des Projekts wird auch eine Methode zur Bildung virtueller Patientengruppen, sogenannter virtueller Kohorten, entwickelt. Diese werden es ermöglichen, neue Implantate unter Verwendung einer breiten Palette von Gefäßanatomien, pathologischen Veränderungen an Geometrie und Struktur sowie unter diversen physiologischen und pathophysiologischen Bedingungen – wie verschiedenen Krankheits- und Belastungszuständen – zu testen. Diese virtuellen klinischen Studien werden dazu beitragen, das Risiko unerwünschter klinischer Ereignisse vor dem Beginn echter klinischer Studien zu verringern, so dass die Sicherheit und Wirksamkeit insgesamt erhöht werden.

Wie können wir Innovationen für Patienten leichter zugänglich machen? Das Forschungsprojekt „Enabled Hearts“ beschäftigt sich mit dieser und anderen Fragen. Gemeinsam mit regionalen Partnern wie LB Engineering, der Charité und dem Deutschen Herzzentrum arbeitet BIOTRONIK an zwei Entwicklungstools, die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für aktive Implantate weitgehend ohne präklinische In-vivo-Tests ermöglichen. 

In einem ersten Schritt wird das Projektteam ein virtuelles Modell für die In-silico-Entwicklung erstellen, das die mechanischen und elektrischen Eigenschaften des Herzens in einem Computermodell modelliert und kombiniert. Damit wird es zum ersten Mal möglich sein, nicht nur die mechanische Wechselwirkung zwischen Implantaten und Organen virtuell zu testen, sondern auch die Funktionalität neuer Implantate in Bezug auf Wahrnehmung und Stimulation zu bewerten und damit einen möglichen Therapieerfolg vorherzusagen. 

Als nächstes wird ein technisches Entwicklungs-Tool geschaffen, das die Erarbeitung neuer Implantationstechniken im Rahmen von Praxistests ermöglicht, ohne auf präklinische In-vivo-Tests angewiesen zu sein. 

Ein großer Vorteil des neuen Tools wird darin bestehen, dass es verschiedene Anatomien menschlicher Herzen abbilden kann und so die große Bandbreite an Patientenanatomien widerspiegelt. Mit diesen neuen Entwicklungstools wird BIOTRONIK in der Lage sein, bei der Entwicklung neuer Produkte effektiver auf eine größere Zahl von Patienten einzugehen, Design-Iterationen schnell und kosteneffizient durchzuführen und die Zeit vom Konzept bis zur Markteinführung deutlich zu verkürzen, während gleichzeitig ein besseres Designergebnis erzielt wird. Darüber hinaus ist geplant, diese Tools für die Schulung des medizinischen Personals einzusetzen, was die Patientensicherheit erhöhen wird. 

Das Projekt wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert und hat eine Laufzeit von drei Jahren (2023 bis 2026).